Qualitätsprogramm

Qualitätsprogramm

1. Vorwort

Die Erstellung des Qualitätsprogramms stellt eine Weiterentwicklung und gleichzeitig auch eine erste Evaluation des Schulprogramms „Förderturm“ dar, das vor acht Jahren von den entsprechenden Gremien der Grundschule verabschiedet wurde.

2. Leitbild

„Die Förderung des Kindes, seiner Kenntnisse und Fähigkeiten, Fertigkeiten und Begabungen ist oberstes Ziel, das die Freude zum lebenslangen Lernen wecken und erhalten soll.“

So formuliert es das Schulprogramm in seinen Intentionen und dies soll auch die Maxime bei der Arbeit mit dem Qualitätsprogramm sein.

3. Entstehung des Qualitätsprogramms

Beraten, verfasst und beschlossen wurde das jetzige Qualitätsprogramm in vier Konferenzen und einigen zusätzlichen Arbeits- und Steuergruppensitzungen. Für die Durchführung war in erster Linie die Steuergruppe, bestehend aus Frau Buschmann, Frau Reinschmidt und Frau Wolf, verantwortlich, die diese Tagungen gemeinsam mit der Schulleitung vor- und nachbereitete.

Wesentlich bereichert wurde die Arbeit durch die engagierte Mitarbeit der Mitglieder des Schulelternbeirates, die sich bei allen Treffen sehr konstruktiv einbrachten. Diese Zusammenarbeit soll in den nächsten Jahren genutzt und fortgesetzt werden.
Begonnen wurde in der ersten Konferenz mit einer Bestandsaufnahme nach den vorgegebenen zehn Punkten. Schon in der zweiten Konferenz kristallisierte sich das Schwerpunktthema „Konzentration“ heraus, das dann in den folgenden Sitzungen zumeist in Gruppenarbeit beleuchtet und erarbeitet wurde.

Verfasst wurde das Qualitätsprogramm von den Mitgliedern der Steuergruppe und der Schulleitung. Beschlossen wurde es in der Konferenz am 02.07.2003 und in der Sitzung des Schulelternbeirates am 10.07.2003.

4. Einleitung – Begründung des Schwerpunktthemas

Konzentration ist grundsätzlich wichtig in jedem Lebensalter und Lebensbereich. Dieser Kernaussage wird jeder zustimmen können – drückt sie doch aus, dass es sowohl in Familie und Freizeit als auch in Schule oder Beruf bei Jung und Alt darauf ankommt, das Denken und Handeln mit der nötigen gesteigerten Aufmerksamkeit zu erfüllen, wenn man nicht ständige Misserfolge erleben will.

Konzentration in der Schule – und um sie geht es primär – wird erst problematisch und auffallend, wenn sie ganz oder teilweise bei den uns anvertrauten Schülern fehlt. Die daraus resultierenden Folgen sind allen an der Erziehung und Bildung Beteiligten nur zu gut bekannt und sollen nicht näher erläutert werden.

Was mögen aber die Gründe dafür sein, dass aus dem Kleinkind, welches mit größter Konzentration seine Rassel fixiert, nach ihr greift oder auf sie zukrabbelt und sich davon durch nichts abbringen lässt, ein Schulkind wird, dessen fehlende Fähigkeit, sich mit nur einer Sache ausdauernd zu beschäftigen, so häufig beklagt wird?

4.1. Bedingungsanalyse

Als Ursache für veränderte Konzentrationsfähigkeit ist sicherlich in erster Linie die „veränderte Kindheit“ zu nennen. Dies impliziert Veränderungen in Familiengröße und –formen ebenso wie geänderte Erziehungsnormen und –werte.

Berufstätigkeit beider Elternteile, soziale und emotionale Verarmung von Kindern, Reizüberflutung durch neue und vielseitig einsetzbare Medien, die sich vergrößernde Schere zwischen Übersättigung und Verarmung sowie die multikulturelle Gesellschaft sind weitere Aspekte, die in diesem Zusammenhang zu nennen und durchaus auch kontrovers zu diskutieren wären.

4.2. Sachanalyse

Nach der von Horst Stephan 2002 veröffentlichten Definition heißt Konzentration, „seine Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes (Lern-) Objekt, z.B. eine Person oder eine Sache, zu richten. Konzentration ist vergleichbar mit einem Brennpunkt, in dem sich Lichtstrahlen versammeln, d.h. sie ist gebündelte oder auch gesteigerte Aufmerksamkeit. Sie gelingt, wenn ein ausgeprägtes Interesse (Motivation) an einer Sache oder Aktion vorhanden ist und alles andere vorübergehend an Bedeutung verliert.“
(Horst Stephan: Konzentrationsübungen 3./4. Schuljahr, Klett-Verlag 2002)

4.3. Zielsetzungen – Grobziele

Das Thema formuliert, dass „Konzentrationsförderung als wichtiger Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung“ begriffen wird, deshalb sollten folgende Aspekte stets im Auge behalten werden:

  • Konzentration ist Grundlage des Handelns und Denkens in allen Lebensaltern und Lebensbereichen.
  • Die Bedeutung der Thematik soll Eltern, Lehrern und Kindern gleichermaßen bewusst gemacht werden.
  • Gesteigerte/ geförderte Konzentration soll sowohl schulisches als auch außerschulisches Lernen effektiver machen.
  • Die bewusste Hinwendung zu Lerninhalten soll zu erhöhter Kommunikationskompetenz führen – auf allen Ebenen!
  • Der Eigenwert von Konzentrationsfähigkeit, im Hinblick auf alle Lernprozesse im Laufe des Lebens, muss stärker in den Blickpunkt gerückt werden.
  • Kindern, Eltern und Lehrern sollen fächerübergreifende praxiserprobte Hilfen zur Konzentrationsförderung an die Hand gegeben werden. Dies sollte im Austausch von Geben und Nehmen erfolgen.
  • Die Auslösung von Verhaltensänderungen in kleinen Schritten wird angestrebt.

4.4. Möglichkeiten zur Realisierung der Konzentrationsförderung

Verhalten der Erzieher / Lern- und Arbeitsklima

  • Entspannungstechniken und Lernstrategien anwenden und im Hinblick darauf teamfähig und kooperativ sein
  • dem Kind vielseitige Methoden, eine ganzheitliche Umgebung und ein kontinuierliches Training der Sinne bieten
  • wissen, dass die Lernfähigkeit des Kindes von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird.
  • ein positives Lernklima schaffen durch Lob, Anerkennung, Ermutigung, Bestätigung und Zuwendung
  • den strukturierten Ablauf des Unterrichts auch den Schülern verdeutlichen
  • muss aufgeschlossen, ehrlich und berechenbar sein.

Äußere Voraussetzungen / Arbeitsplatzgestaltung

  • aufgeräumtes, helles, freundliches und sauberes Klassenzimmer
  • überschaubare Lernecken bzw. Arbeitsbereiche ohne Reizüberflutung
  • konzequente Ordnung in Heften, Ranzen, auf Tischen und Regalen
  • wenige, klare, durchschaubare Klassenregeln
  • kindgemäße Möbel, Ausstellungstische, Freiflächen
  • keine Musik bei den Hausaufgaben, möglichst feste Zeiten
  • Arbeitsvorgaben durch Orientierungshilfen wie Klebe- oder Magnetpunkte auf der Uhr
  • Meditationsmusik in einigen Unterrichtssituationen hilfreich

Lern- und Entspanungstechniken für das Kind

  • Lernvorhaben in überschaubare Arbeitsschritte zerlegen
  • die zur Verfügung stehende Zeit einteilen
  • Selbstkontrollen einzelner Arbeitsschritte durchführen
  • „Denkzettel-System“ zum Aussortieren unterrichtsfremder Gedanken
  • mentale und konkrete Bilder als Schlüsselreize
  • progressive Muskelentspannung nach Jacobsen
  • bewusste Atemübungen
  • bewusste Wahrnehmung mit allen Sinnen
  • lerngymnastische Übungen
  • „inneres Sprechen“ als Selbstinstruktion